• 9er Ball

9-Ball bzw. 9er Ball ist eine Disziplin des Poolbillards, bei der mit neun durchnummerierten Objektbällen und einem Spielball (der „Weißen”) auf einem Poolbillardtisch gespielt wird. Bei jedem Stoß muss die Kugel mit der niedrigsten Zahl zuerst angespielt werden. Es gewinnt der Spieler, der die Kugel mit der Nummer 9 zuerst korrekt versenkt oder den Gegner zu drei Fouls in Folge zwingt.
Regeln
Im Gegensatz zum 8-Ball, 10-Ball und 14/1 endlos ist 9-Ball kein Ansagespiel. Das bedeutet, man muss nicht vor dem Stoß ansagen, welche Kugel in welche Tasche gespielt wird. So ist auch nach ungewollten Glückstreffern eine Fortsetzung möglich, d. h. man darf weiterspielen.
Um an der Aufnahme zu bleiben, muss man mindestens einen Objektball lochen und dabei kein Foul begehen.
Wenn der Gegner ein Foul begeht hat man grundsätzlich „Ball in Hand” (freie Lageverbesserung) auf dem ganzen Tisch, d. h. man darf den Spielball an eine beliebige Stelle des Tisches (außer press, also anliegend an einen anderen Objektball) legen und von dort aus in eine beliebige Richtung weiterspielen.

Aufbau und Break:
Die Objektbälle werden zu Beginn im Rhombus aufgebaut. Vorgegeben ist nur, dass der Objektball mit der Nummer 1 vorne, die 9 in der Mitte und die übrigen Kugeln ohne erkennbares System liegen. Der beginnende Spieler hat das Recht die Position des Spielballs innerhalb des Kopffeldes (oberes Viertel des Tisches) zu wählen.
Beim Break muss die vorderste Kugel - also die 1 - zuerst getroffen werden. Außerdem müssen mindestens vier der Objektbälle eine Bande berühren, andernfalls kann der Gegner entweder die Lage übernehmen oder den Neuaufbau einfordern (und hierbei auch über das Anstoßrecht entscheiden). Fällt jedoch einer oder mehrere Objektbälle, bleibt der Spieler der angestoßen hat am Tisch und darf weiterspielen.
Fällt beim Break eine Kugel vom Tisch, ist dies ein Foul. Versenkte Kugeln 1 bis 8 bleiben in diesem Fall in den Taschen und werden nicht wieder aufgesetzt. Die 9 hingegen kommt zurück ins Spiel und wird auf den Fußpunkt bzw. von der Fußbande aus gesehen so nahe wie möglich an diesen gelegt. In jedem Fall hat der gegnerische Spieler „Ball in Hand”.
Sollte es einem Spieler gelingen die 9 direkt beim Eröffnungsstoß zu versenken gilt dies als „Ass” und das Spiel ist sofort gewonnen, vorausgesetzt, dass der Spielball auf dem Tisch geblieben ist und auch sonst kein Foul vorliegt.
Wie beim 8-Ball ist auch beim 9-Ball das Break von enormer Bedeutung. Topspieler haben eine große Chance auf einen Ausschuss, bei dem sie den Gegner nicht mehr zum Stoß kommen lassen.

Push Out:
Derjenige Spieler, der unmittelbar nach einem korrekten Eröffnungsstoß an der Aufnahme ist, kann einen Push Out ansagen. Das bedeutet, er kann nun einen freien Stoß ausführen und seinen Gegner dann vor die Wahl stellen, das Bild zu übernehmen oder nicht. Beim Push Out sind diverse Regeln außer Kraft gesetzt. So muss bspw. nicht zwingend ein Objektball angespielt oder eine Bande angelaufen werden. Es darf auch eine beliebige Kugel auf dem Tisch direkt angespielt und versenkt werden. Alle anderen Foul-Möglichkeiten bleiben jedoch vorhanden.
Der Push Out ist eine taktische Variante, die in der Regel nur dann angewendet wird, wenn der zu spielende Objektball nicht direkt zu treffen ist.
Wird beim Push Out eine Kugel gelocht, verbleibt sie in der Tasche und wird nicht wieder aufgebaut. Lediglich die 9 kommt auf den Fußpunkt zurück, sollte sie beim Push Out versenkt worden sein, etwa aus strategischen Gründen.

Korrekter Stoß:
Für einen korrekten Stoß reicht es aus den Objektball mit der niedrigsten Nummer auf dem Tisch als Erstes anzuspielen und nach der Kollision mit dem Spielball oder einem Objektball eine Bande zu berühren.

Ein Foul liegt vor, wenn:
  • der Spielball versenkt wird.
• der Spielball keinen Objektball berührt.
• der Spielball zuerst auf einen Objektball trifft, der nicht die niedrigste Nummer auf dem Tisch hat.
• der Spielball zwar zuerst auf den Objektball trifft, der die niedrigste Nummer auf dem Tisch hat, aber danach keine Kugel mehr eine Bande berührt.
• eine Kugel vom Tisch fällt (oder auf der Bande liegen bleibt).
• eine Kugel mit dem Queue berührt oder verschoben wird.
• der Spieler mit dem Körper oder mit der Kleidung eine Kugel berührt.
Sollten in einem Stoß mehrere Fouls begangen werden, wird dies trotzdem nur als ein Foul gewertet.
Bleibt der Spielball oder ein Objektball direkt auf dem Rand des Tisches liegen, liegt ebenfalls ein Foul vor. Der Ball gilt dann als „vom Tisch gefallen”, da die Banden nicht zur Spielfläche gehören, sondern diese lediglich abgrenzen. Rollt eine Kugel jedoch kurzzeitig über die Bande und kommt wieder auf die Spielfläche zurück, ist der Stoß korrekt.
Sollte eine Tasche bereits so überfüllt sein, dass die herausragenden Kugeln das Spielgeschehen beeinflussen, z. B. den Spielball davon abhalten, in die Tasche zu fallen, liegt ebenfalls ein Foul vor.

Spielverlust:
Spielt ein Spieler in einer Partie drei aufeinanderfolgende Fouls, ohne zwischendurch einen korrekten Stoß auszuführen, so verliert er die Partie. Zwischen dem zweiten und dem dritten Foul muss jedoch eine Warnung vom Schiedsrichter bzw. Gegenspieler erfolgen.

Taktik:
Das Stellungsspiel ist wichtig um den weiteren Spielverlauf zu bestimmen. Ein Fehler bei den letzten drei Kugeln bedeuten oft schon den Verlust eines Spiels. 9-Ball ist ein Spiel, in dem man sich kaum Fehler erlauben darf, da man sonst selten wieder eine gute Chance bekommt. Oft wird auf Turnieren mit Wechselbreak gespielt, damit Spitzenspieler nicht mehrere Partien vom Break an bestimmen. Wechselbreak bedeutet, dass man unabhängig davon, ob man eine Partie gewinnt oder verliert, immer im Wechsel anstößt.

  Carambolbillard

• Artistique Billard

• Freie Partie

• Cadre

• Einband

• Dreiband

 

Poolbillard

• 8er Ball (typisches „Wirtshausbillard”)

• 9er Ball

• 10er Ball

• 14/1 (14 und 1 endlos)